Der neue Bischof von Speyer
Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Portrait

Quelle: Pfarrbrief 02 / 2008 Kath. Pfarreiengemeinschaft O T T E R B E R G
Mariae Himmelfahrt, Otterberg
St. Laurentius, Schallodenbach
mit St. Wendelinus, Schneckenhausen

19.01.2008 – 01.02.2008

Dass jedes Leitungsamt, nicht nur das kirchliche, eine gewisse Einsamkeit mit sich bringt, darüber ist sich der neue Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (47) im Klaren. „Man trägt einfach die letzte Verantwortung", sagt er. Genauso gut weiß er aber auch, dass Leitung ohne das Gespräch, den Austausch nicht funktionieren kann. Wer mit dem 1960 in Herford geborenen und in Enger aufgewachsenen Kirchenmann redet, merkt immer wieder, wie wichtig und prägend für ihn die Begegnung und auch die Auseinandersetzung mit anderen ist. Künftig werden seine ersten Gesprächspartner die Menschen in der südwestdeutschen Diözese Speyer sein, auf die er sich freut und die er dazu ermutigt, „ihm beizustehen und auch als Korrektiv zu wirken".


Während seiner Ausbildungszeit in Paderborn und Rom hat er als Student und Priesteramtskandidat viele echte,
überzeugende Vorbilder kennen gelernt, zu denen er aufblicken konnte. Diese Erfahrung sei gerade während seiner Ausbildung ganz wichtig gewesen, denn er ist überzeugt davon, dass „die Kirche eine vielschichtige Wirklichkeit ist, die von Menschen lebt, die einfach durch ihre Persönlichkeit überzeugen können". Dazu zählt er auch die beiden Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Seine Jahre als Vikar in Geseke, Geburtsort des Trierer Bischofs und künftigen Münchener Erzbischofs Dr. Reinhard Marx, beschreibt er als eine „wunderschöne Zeit".


Im Bistum Speyer wartet nun ein neues Team auf ihn, es warten neue Begegnungen, neue Herausforderungen.


Noch ist die Diözese, die Gebiete von Rheinland-Pfalz und dem Saarland umfasst, Neuland für ihn. Neuland zu betreten, darin hat Bischof Wiesemann jedoch Übung. Hat man ihn doch schon einmal ins Unbekannte geschickt, von Paderborn aus, zum Studium nach Rom, „ohne zu wissen, wo ich hinkomme, mit zwei Koffern in der Hand und noch nie zuvor in Rom gewesen". Nun schickt ihn der Papst nach Speyer, an die Spitze eines Bistums. Ankommen wird er dort mit mittlerweile etwas mehr als zwei Koffern, mit viel Respekt vor der langen christlichen Geschichte dieser Diözese und mit Hoffnung: „Ein Bistum mit einer solch langen Geschichte hat sein eigenes Selbstbewusstsein, das es zu respektieren gilt. Ich hoffe, dass unsere Mentalitätsunterschiede anregend wirken und dass ich das Bistum mit meiner Art auch bereichern kann."

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